Sanftmütige Musik, die sogar junge Herzen berührt

Am Mittwoch, den 24. November 2021 besuchten wir, die Musikkurse der Jahrgänge EF und Q1, das 4. Philharmonische Konzert der Bergischen Symphoniker im Teo Otto Theater.
Gespielt wurde zuallererst von Antoli Ljadow das 63. Werk „Kikimora“, welches von dem ost- und westslawischen Poltergeist Kikimora berichtet, der ordentlichen Haushalte belohnen und unordentliche bestrafen soll. Das Stück beschreibt die Rache an verschiedenen Hausbewohnern. Dies kann man auch im Stück selbst wiederfinden, indem der ruhige Start das Verlassen der eigenen Höhle, sowie der immer hektischere und schnellere Verlauf, die Rache beschreiben soll und das Stück mit dem langsameren und ruhigeren Ende das Zurückkehren in die Höhle vollendet wird.

Das zweite Stück ist die Variation über ein Rokoko-Thema für das Violoncello und Orchester (Opus 33 in A-Dur) von Pjotr Iljitsch Tschaikowski. Tschaikowski komponierte das Stück in einer Phase seines Lebens, in der es sein Leben satthatte und sehr schweigsam und zurückgezogen lebte und das sollte sich auch in gewisser Form in seinem Werk widerspiegeln. Er versucht hier mit russischer Romantik und Virtuosität eine heitere und unbeschwerte Traumwelt zu erschaffen, um seiner Realität zu entfliehen. Das dritte und letzte Stück ist die 88. Symphonie von Joseph Haydn. Diese ist in einer Zeit entstanden, in der er eine enge Verbindung zum französischen Hof Versailles hatte und sein Stück deswegen auch eine Verbindung zur französischen Musik beinhaltete, aber ganz nach Haydns humorvollem Stil trotzdem locker und lustig zu hören war.

Wir besuchten neben dem eigentlichen Konzert die 20-30-minütige Infoveranstaltung, die, die Werke des Abends nochmal näherbrachte, aber auch zum Beispiel die neue Leitung Daniel Huppert näher vorstellen sollte. Sein Lieblingsteile des Abends war, wie er dort erwähnte, die langsamen Passagen in „Kikimora“. Alles in allem konnte einen diese Veranstaltung den Abend näher erläutern, da man nun die Stücke aus einem anderen Licht hören konnte, weil man die Geschichte hinter den Werken kannte und was sich der Komponist dabei dachte.
Das Konzert selbst war sehr faszinierend, denn zum Beispiel das Zusammenspiel von so vielen verschiedenen Instrumenten kann im Musikunterricht seltener auf diese Weise rübergebracht werden, wie man es vor Ort erleben konnte.

Unser Kurs fand zum Beispiel auch die Ausdrucksform des Cellisten sehr beeindruckend, da er viel mit Emotionen arbeitete. Auch faszinierend an Maximilian Hornung war, dass er als Solocellist die Werke auswendig können musste, was uns vorher so nicht bewusst war.
Auch die Zusammenarbeit zwischen Orchester und Dirigent wurde positiv erwähnt, da er nur durch wenige und häufig für das Publikum unverständlichere Zeichen das ganze Orchester zu einem harmonischen Zusammenspiel formte. Außerdem hörten sich die einzelnen Werke schöner und vor allem näher an als auf der CD, die wir vorher im Unterricht hörten. Man konnte sich deswegen auch besser in die Musik hineinversetzen und es genießen, wodurch das Konzert bei den meisten besser als erwartet war und es einen interessierte aufmerksam zuzuhören. Andere fanden es zeitweise aber auch langweilig und wurden vor allem am Ende sehr schnell müde, da es ihnen nicht gefiel und man sich nicht so einfach auf die Stücke einlassen konnte. Favorit des Abends war in unserem Kurs die Zugabe des Cellisten und Ljadows „Kikimora“, da es etwas völlig anderes war anders als die anderen beiden Stücke. Häufiger erwähnt wurde auch, dass wir im Theater mit Abstand die Jüngsten waren und einige auch fasziniert von Älteren angesprochen wurden, da seltener vorkommen würde, dass Menschen in unserem Alter ein solches Konzert besuchen würden.

Uns persönlich, Lilli und Isabell, hat das Konzert sehr gut gefallen. Wir bekamen die Möglichkeit etwas für die meisten völlig Neues zu besuchen, was man in seiner Freizeit vielleicht nicht als erstes in Betracht ziehen würde, aber dennoch sehr viel Spaß gemacht hat. Wir fanden vor allem das erste und das letzte Stück sehr einprägsam. „Kikimora“, weil es etwas Neues und Spannendes war, was sich von dem Rest des Abends abgehoben hat und das Letzte, weil man den Humor aus Haydns Stück klar heraushören konnte und es dadurch lustig anzuhören war. Anfängliche Zweifel am Abend wurden bei uns von Interesse und Spaß abgelöst.

Lilli Riese und Isabell Heising, EF