Jüdische Nachbarn

Wir freuen uns sehr darüber, dass es uns gelungen ist, die Ausstellung „Jüdische Nachbarn. Ein biografiegeleitetes Projekt zum jüdischen Leben auf dem Land und in der Stadt in Lippe, im Rheinland und in Westfalen zu Beginn des 20. Jahrhunderts“ für die Zeit vom 20.11.2023 bis 19.12.2023 an unsere Schule zu holen.

Die Ausstellung ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit des Geschichtsortes Humberghaus in Hamminkeln-Dingden und des Netzwerkes Erziehung nach Auschwitz, das die gleichnamige Israel-Lehrerfortbildung des Landes Nordrhein-Westfalen in Yad Vashem begleitet.

Das Projekt „Jüdische Nachbarn“ möchte „einen Beitrag für den Unterricht zur Vertiefung des Wissens junger Menschen über die Vielfalt jüdischen Lebens vor der NS-Herrschaft in dem Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalens […] leisten. Auch wenn es heute (wieder) eine gewisse Pluralität gibt, macht der Blick in die Vergangenheit deutlich, wie groß der Verlust dieser Vielfalt durch die Shoah ist“ (Zitat aus dem Vorwort zum Ausstellungsbegleitmaterial).

In der Arbeit mit exemplarisch ausgewählten Lebensgeschichten, die auf 14 Roll-Ups und Biografiekarten präsentiert werden, erkennen unsere Schüler:innen den Facettenreichtum jüdischen Lebens im Rheinland und Westfalen vor 1933. Da die Lebensgeschichten als Ganzes betrachtet werden, wird ersichtlich, dass die Geschichte des Judentums mehr ist als eine Ausgrenzungs-, Verfolgungs- und Opfergeschichte.

Vor dem Hintergrund des Angriffs der Hamas auf Israel und der starken Zunahme antisemitischer Vorfälle und Straftaten ist die Auseinandersetzung mit jüdischem Leben und Antisemitismus gebotener denn je. Der Besuch der Ausstellung und die Arbeit mit den Materialien bietet daher nicht nur die Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit den dargestellten Biografien, sondern eröffnet ebenso die Möglichkeit mit den Schüler:innen über die aktuelle Situation ins Gespräch zu kommen. So besuchten bisher nicht nur Geschichtskurse unterschiedlicher Jahrgangsstufen die Ausstellung, sondern auch Kurse des Fachs Sozialwissenschaften.

Die Ausstellung kann zu den Unterrichtszeiten besucht werden. Fragen zur Ausstellung und den Materialien beantwortet gern die Fachschaft Geschichte.

Für die Fachschaft Geschichte: Désirée Breunig und Stefanie Pirags