Buchenwald 2025

„Die Leute sollen nur die Wahrheit sagen. Sie haben es gesehen und gehört – das sollte man behalten.“
(Naftali Fürst, 93, Überlebender der Konzentrationslager Auschwitz und Buchenwald, lebt heute in Israel)

Vom 22. bis 27. September 2025 befand sich unser PJK „Verfolgungsgeschichte(n) in unserer Region“ auf Studienfahrt in der Gedenkstätte Buchenwald.

Nach der Anreise am Montag hatten wir am Dienstag mit Hilfe eines Audiowalks die Möglichkeit, einen ersten Erkundungsgang über das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers zu unternehmen. In den folgenden Tagen vertieften wir unsere Eindrücke durch weitere Rundgänge, Reflexionen und Nachbesprechungen. So erhielten wir ein umfassendes Verständnis für die Geschichte und Funktion dieses Ortes, an dem unermessliches Leid und Unrecht geschah.

Ein besonderer Programmpunkt war die Arbeit in der Restaurierungswerkstatt, in der wir eigene Fundstücke aus archäologischen Ausgrabungen oder die anderer Schülergruppen reinigen und aufbereiten konnten – eine sehr direkte und greifbare Form der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Darüber hinaus besuchten wir in Weimar das Museum „Zwangsarbeit“, das die gesamte Bandbreite der NS-Zwangsarbeit dokumentiert und uns vor Augen führte, wie allgegenwärtig das System der Ausbeutung und Entrechtung war.

Ein unerwartetes, aber eindrückliches Highlight war der kurzfristig organisierte Besuch der Theaterinszenierung „Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute“ in Erfurt. Das Stück erzählt die Geschichte des Konzentrationslagers Buchenwald aus der Perspektive der Tiere des direkt neben dem Häftlingsbereich liegenden Zoos. Es stellt auf eindringliche Weise die Frage, wie man sich verhält, wenn man Zeuge von Unrecht und Gewalt wird: Schaut man hin – wie der mutige Bär –, oder wendet man sich ab – wie der ängstliche Pavian?

Gerade hier knüpft das Zitat von Naftali Fürst an: Seine Aufforderung, die Wahrheit zu sagen und das Gesehene zu bewahren, ist ein Appell gegen das Wegsehen und das Schweigen. Sowohl Fürsts Worte als auch das Theaterstück erinnern uns daran, dass Erinnerung Verantwortung bedeutet – die Verantwortung, Zeugnis abzulegen, hinzuschauen und die Wahrheit weiterzugeben.

Désirée Breunig und Stefanie Pirags

Lesen Sie nach der Bildergalerie auch die Eindrücke unserer Schüler:innen.

Die Fahrt nach Buchenwald mit dem Kurs „Verfolgungsgeschichte(n)“ hat eine tiefgreifende und wichtige Auseinandersetzung mit der Geschichte des Konzentrationslagers und der entsprechenden Zeit möglich gemacht. Die Einführung erfolgte unter anderem mittels eines Audiowalks, der äußerst viele Informationen in kurzer Zeit zur Verfügung gestellt hat, um einen ersten Eindruck des damaligen KZ zu bekommen. Aber auch das Museum Zwangsarbeit beispielsweise lieferte einen guten Einblick in die unmenschlichen Bedingungen, unter denen die Häftlinge arbeiten mussten. Mein persönliches Highlight war allerdings der kurzfristig organisierte Besuch des Puppentheaters „Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute“, das nochmal auf andere Art und Weise die Schrecken der Zeit veranschaulichte. Insgesamt ein interessantes und wichtiges Erlebnis, das ich persönlich auch weiterempfehlen würde. (Andrea Baumgart)

Ich habe die Gedenkstätte Buchenwald im Rahmen des Projektkurses besucht, und es war eine zutiefst bewegende und interessante Erfahrung. Besonders bewegt haben mich das Krematorium, wo die schreckliche Geschichte der Opfer greifbar wurde und die Gedenktafel dort, da sie die Namen und Schicksale der Menschen sichtbar machten. Der Audiowalk war eins der Dinge, die mir am meisten Spaß gemacht haben, da er mir half die Geschichte des Lagers besser zu verstehen und die Erzählungen von Zeitzeugen zu hören. Jeder Schritt auf diesem Gelände war von einer Stille begleitet, die zum Nachdenken anregte. Diese Gedenkstätte ist ein wichtiger Ort, um die Erinnerung an die Opfer lebendig zu halten. Ich kann jedem nur empfehlen sie zu besuchen. (Kady Cisse)

Die Buchenwald-Fahrt war für mich eine sehr eindrucksvolle und lehrreiche Zeit. Das Gefühl dort zu sein, wo vielen Menschen sehr großes Leid angetan wurde, ist ein sehr bedrückendes Gefühl. Am besten fand ich die Arbeiten in der Restaurierungswerkstatt, wo wir unsere Funde der Ausgrabung selbst bearbeiten und restaurieren konnten. Zudem fand ich das Theaterstück „Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute“ sehr mitreißend und eindrucksvoll. Man hatte während des Theaters die ganze Zeit die Sicht vom Zoo und im Hintergrund das „Krematorium“ im Kopf, weshalb es noch realer wirkte. (Alina di Rosa)

Die Kursfahrt in die Gedenkstätte Buchenwald war für mich ein sehr bedrückendes und nachdenkliches Erlebnis. Es war und ist ein Gefühl, das sich nicht ganz einfach beschreiben lässt. Gerade der Besuch des sogenannten Krematoriums oder auch des ,,Bunkers“ im Torgebäude hinterließen bei mir ein bleibendes und bedrückendes Gefühl. Hinzu kommt dann noch die Stille auf dem Gelände, und die einzelnen persönlichen Geschichten der Häftlinge verstärkten dieses bedrückende Gefühl nochmals mehr. Ein dennoch sehr schönes Erlebnis war dann die Arbeit in der Restaurationswerkstatt. In dieser konnten wir entweder unsere eigenen Fundstücke oder die von einer anderen Schülergruppe in sorgfältiger und genauer Handarbeit mit Wattestäbchen und Wasser reinigen und restaurieren. Diese Arbeit hat mir gefallen und mir gezeigt, wie wichtig es ist die Gegenstände und somit auch die Geschichten und Schicksale der Häftlinge zu erhalten und für weitere Besucher sichtbar zu machen. Des Weiteren sind die einzelnen Erlebnisse und Erfahrungen während des Besuches sowie die einzelnen Informationen über das Lager und seine Menschen auch mehrere Tage danach schwer zu verarbeiten, da man viel erfahren hat und die Geschichten einen sehr bewegen und nachdenklich machen. Nichtsdestotrotz war der Besuch in der Gedenkstätte ein schönes Erlebnis, das mir noch lange in Erinnerung bleiben wird. (Moritz Fuchs)

Für mich war die Fahrt nach Buchenwald eine anstrengende, aber dennoch sehr interessante und lehrreiche Erfahrung. Besonders beeindruckt hat mich der Audiowalk, den wir am Anfang gemacht haben, da man dort in Ruhe den Informationen lauschen und alles besser verarbeiten konnte. Diese Stille hat geholfen, die Eindrücke intensiver wahrzunehmen und über das Gehörte nachzudenken. Außerdem fand ich es gut, dass man währenddessen Zeit hatte, die Umgebung auf sich wirken zu lassen. Insgesamt war der Besuch zwar emotional fordernd, aber auch sehr wichtig und aufschlussreich. (Manuel Gerke)

Ich fand den Besuch in Buchenwald sehr lehrreich und das Programm war gut geplant. Auch wenn nicht alles reibungslos funktioniert hat, war es okay und aufschlussreich. (Denise Gierlichs)

Der Besuch der Gedenkstätte Buchenwald mit dem Projektkurs war eine wichtige und interessante Erfahrung für mich. Es ist nochmal ein ganz anderes Gefühl, wenn man ein ehemaliges Konzentrationslager besucht. Dadurch kann man diese schreckliche Zeit noch stärker wahrnehmen, was sehr wichtig für das Verständnis ist. Auch wenn man in den sechs Tagen nicht genug Zeit hatte alles zu thematisieren, war dies eine interessante und wichtige Erfahrung, die mir in Erinnerung bleibt. (Anatolya Günay)

Die Projektfahrt zur Gedenkstätte Buchenwald war recht ereignisreich. Die Programmpunkte reichten von sehr schlecht in der Live-Diskussion im Theater bis hin zu sehr gut und spannend in dem Puppentheater mit der Adaption des Buches „Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute“. Die Gedenkstätte generell war sehr spannend zu erkunden, auch wenn Sicherheitsbedenken anwesend sind. Jedoch sind für mich sechs Tage zu lang für einen Aufenthalt dort. Ebenfalls ist es viel zu kalt und ich war leider sechs von sechs Tagen krank. (Louis Hanke)

Die Fahrt nach Buchenwald war ein sehr interessanter und spannender Einblick in einen wichtigen Teil der Geschichte Deutschlands. Obwohl die Fahrt emotional oft herausfordernd war, haben mir die Einblicke sehr gut gefallen. Besonders im Kopf geblieben dabei sind mir der Audiowalk sowie der Rundgang am Mahnmal und zu dem Glockenturm. (Alina Horn)

Die Fahrt nach Buchenwald war z.T. echt schockierend, z.B als man gesehen hat, unter welchen Bedingungen die Häftlinge leben mussten. Da hat man so richtig gemerkt, wie unmenschlich das ganze System war. Das Lager war so angelegt, dass dort immer der Wind durchpfiff, selbst im Sommer war es oft kalt, das haben auch wir zu spüren bekommen. Auch der Kontrast war krass, direkt neben dem Lager befand sich ein Zoo, den auch Weimarer Bürger besuchten. Vom Bärengehege blickt man auf das „Krematorium“, in dessen Keller Ermordungen stattfanden. Am Ende bleibt aber die Frage: „Wie und wieso können Menschen, z.B. als Wachleute, in so einem unmenschlichen System mitmachen, oft auch ohne schlechtes Gewissen?“ (Gerrit Schellenberg)

Die Woche in Buchenwald hat mir die Thematik des Holocaust näher gebracht, als es jeder Unterricht hätte tun können, insbesondere auf der emotionalen und menschlichen Ebene. Mir wurde klar, dass Geschichte nicht nur im Unterricht passiert, sondern an echten Orten mit echten Schicksalen. Man versteht erst dort richtig, was damals passiert ist und warum es wichtig ist, sich damit auseinanderzusetzen. Ich habe auf jeden Fall etwas mitgenommen, das bleibt. (Diana van Balen)

Die Fahrt nach Buchenwald hat mich sehr bewegt. Vor Ort zu sein und alles mit eigenen Augen zu sehen, hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ich finde es wichtig, dass wir solche Orte besuchen, um die Geschichte nicht zu vergessen. Besonders die Rundgänge waren sehr eindrucksvoll, da wir in den Museen Geschichten über einzelne Menschen und Ereignisse erfahren haben. Dadurch konnte man sich vieles besser vorstellen und nachvollziehen. Auch das Theaterstück, das wir uns angesehen haben, hat mich tief berührt. Es zeigte die Sicht der Tiere aus dem Buchenwalder Zoo und machte dadurch auf eine ganz besondere Weise deutlich, wie grausam die damalige Zeit war. Während des Stücks hatte ich das Gefühl, wieder an dem Ort zu stehen und das Geschehen hautnah mitzuerleben. (Crina Voicu)