„Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung,
der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“
(Schwur von Buchenwald).
Vom 22.09 bis 27. 09.2024 befand sich unser PJK „Verfolgungsgeschichte(n) in unserer Region“ auf Studienfahrt in der Gedenkstätte Buchenwald.
Nach der Anreise am Sonntag hatten wir am Montag mit Hilfe eines Audiowalks die Möglichkeit, einen ersten Erkundungsgang über das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers zu unternehmen, dem in den nächsten Tagen noch weitere folgten, sodass wir durch die Betrachtung verschiedener Orte und unterschiedliche Formen der Reflexion und der Nachbesprechung einen guten Überblick über die Geschichte und die Funktion dieses Ortes bekommen konnten.
Mitarbeitende der Gedenkstätte begleiteten uns die ganze Woche, z.B. in Workshops wie „Musik in Buchenwald“ oder dem „Fundstückekoffer“, sodass wir uns zu spezifischen Themen und Biografien in Kleingruppen austauschen konnten.
Neben den Ausgrabungen, die schon den Projektkursen in den vergangenen Jahren möglich gewesen waren (hier sei zu erwähnen, dass wir mit dem Fund einer sehr gut erhaltenen Essschüssel vielleicht sogar ein Objekt für die Dauerausstellung des Museums gefunden haben), konnten wir erstmalig auch das Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus besuchen, das die gesamte Bandbreite der NS-Zwangsarbeit zeigt.
Der Besuch des Mahnmals am letzten Tag sowie die gesamte Fahrt machten deutlich, dass der Besuch dieser Gedenkstätte sowie die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus und der Verbrechen, die hier begangen wurden, nicht nur eine Pflicht zur Erinnerung ist, sondern auch eine Mahnung für die Gegenwart und Zukunft. Der Schwur von Buchenwald, der das Versprechen des Überlebens an die Nachwelt weitergibt, erinnert uns heute mehr denn je daran, wie wichtig der Kampf gegen Demokratiefeindlichkeit, Antisemitismus, Rassismus und jede Form der Menschenverachtung bleibt. Die Vergangenheit mahnt uns, wachsam zu sein, um eine neue Welt des Friedens und der Freiheit zu schaffen. Diese Verantwortung tragen wir nicht nur im Gedenken an die Opfer, sondern auch als Auftrag für die kommenden Generationen.
Désirée Breunig und Stefanie Pirags
Die Kursfahrt war sehr beeindruckend und lehrreich für mich. Die verschiedenen Workshops und Führungen imehemaligen Konzentrationslager haben mir einen noch tieferen Einblick in die Geschichte und die tragischen Schicksale der Häftlinge ermöglicht. Besonders aufregend war die archäologische Ausgrabung, bei der ich eine Schüssel entdeckt habe, in die ein Häftling eine Nummer eingeritzt hat – vermutlich seine Häftlingsnummer. Es war faszinierend, etwas so Greifbares aus der Vergangenheit zu entdecken und darüber nachzudenken, welche Geschichten sich dahinter verbergen. Trotz des relativ intensiven Programms habe ich sehr viel dazugelernt und die Zeit insgesamt als sehr bereichernd empfunden. (Fabio Venditti)
An der Fahrt nach Buchenwald hat mich besonders das allgemeine Bild von dem, was uns dort erwartet, überrascht. Die einzelnen Gebäude und Standorte sind viel näher aneinander, als ich es mir vorgestellt habe. Außerdem konnte ich vor Ort viel Neues hinzulernen. So wusste ich bis zu unserem Rundgang zu den ehemaligen Pferdeställen nicht, dass dort durch die systematische Tötung von ca. 8000 sowjetischen Kriegsgefangenen der größte Massenmord in Buchenwald stattgefunden hat . Sehr gefreut hat mich, dass wir die Ausgrabungen trotz des Regens noch durchführen konnten. Es war eine unglaubliche Erfahrung Gegenstände zu finden, die im KZ von Häftlingen genutzt wurden und nun nach dieser langen Zeit immer noch an dem Ort zu finden sind. (Lara Künemund)
Ich fand die Fahrt zur Gedenkstätte Buchenwald sehr spannend. Auch wenn das Programm manchmal ein wenig anstrengend war, hat es sich auf jeden Fall gelohnt. Selbst bei Dingen, bei denen ich dachte, ich wüsste schon vieles, habe ich gemerkt das ich da falsch lag. Das Ausmaß war geradezu schockierend. Am interessantesten fand ich den Besuch in der Kunstausstellung. Die Art und Weise, wie Kunst heimlich im Lager angefertigt wurde, aber auch die Kunst, die später über das Lager entstand, hat mich beeindruckt. (Liv Berger)
Die Fahrt nach Buchenwald war meiner Meinung nach eine der inspirierendsten und lehrreichsten Fahrten überhaupt. Das Übernachten in den ehemaligen SS-Kasernen klingt vielleicht auf den ersten Blick etwas makaber und geschmacklos, ist aber dem Zweck dieser Fahrt dienlich. Denn das vorrangige Ziel ist das Bewusstmachen der geschehenen Gräueltaten. Durch die tatkräftige Hilfe der Mitarbeiter der Gedenkstätte wurde es uns ermöglicht, viele
Zusammenhänge und Geschichten aus dem und über das Lager zu erfahren. Für jemanden, den dieses Kapitel der deutschen Geschichte interessiert, ist die Fahrt eine gute Gelegenheit, doch auch die anderen sollten sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, da Buchenwald ein Ort ist, an dem wir alle etwas lernen können. Aus diesen Gründen hat mir persönlich die Fahrt gut gefallen. (Wolf Niklaus)
Die Fahrt in die Gedenkstätte Buchenwald war für mich eine der lehrreichsten Erfahrungen, die ich bis jetzt sammeln konnte. Ich bin dankbar für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Gedenkstätte, denn sie haben sich viel Zeit genommen, um uns über Themen aufzuklären. Besonders berührt hat mich der Audiowalk, da es das erste Mal war, als wir durch das Geländer gehen durften. Dabei sind mir viele Gedanken durch den Kopf gegangen. Ich konnte immer noch nicht glauben, dass man so viel Hass gegenüber unschuldigen Menschen hatte und dass keinerlei Menschlichkeit vorhanden war. Dies hat mir nochmal verdeutlicht, wie wichtig Geschichte ist und wir alle dazu verpflichtet sind vor allem junge Menschen über den Nationalsozialismus aufzuklären, damit sich so ein schreckliches Verbrechen nie wieder wiederholen darf. (Zarrina Nazarova)
Die Fahrt nach Buchenwald war bisher die lehrreichste, aber auch die emotionalste Fahrt, bei der ich bisher dabei war. Ich konnte mein Wissen über das Konzentrationslager und die Zeit des Nationalsozialismus vertiefen. An so einem Ort zu sein, wirkt schon recht bedrückend, aber ich finde es war trotzdem eine wichtige Erfahrung, die einem das Thema so nah wie möglich bringen konnte. Ich fand die Größe des Lagers sehr erstaunlich und selbst als ich vor Ort war, kam es mir alles surreal vor. An einem Tag haben wir im Gelände zusammen Fundstücke ausgegraben. Diese Ausgrabungen fand ich am interessantesten. Dabei ging es nicht nur um Vorstellungskraft, wie bei vielem anderen, sondern man konnte die Geschichte in die Hand nehmen. Ob alter Stacheldraht, Knöpfe oder Löffel – all das sind Dinge, die Geschichte erzählen und wir hatten die Möglichkeit dazu, diese zu entdecken. (Noah Kulla)
Viele zahlreiche Aspekte lösten bei mir die verschiedensten Gefühle aus, aber wenn ich mich entscheiden müsste, welcher dieser Momente mich am meisten berührt hat, dann würde ich sagen, das vor Ort Sein. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl die Spuren der Geschichte am selben Ort zu verfolgen. Sie wird greifbarer, gewinnt an Dimension und verdeutlicht die Komplexität der Vergangenheit. Der Museumsbesuch, die Ausgrabung und allein das „schlichte“ Umherlaufen auf dem Gelände schockieren, beeindrucken und berühren zu gleich. Dies kann kein Geschichtsbuch leisten und zeigte mir die Wichtigkeit dieser Fahrt für das Verständnis von Geschichte und den vielen Dingen, die wir noch lernen können. (Marie Fichte)
Für mich war die Fahrt zur Gedenkstätte Buchenwald eine interessante und vor allem lehrreiche Erfahrung. Besonders beeindruckend fand ich das Gelände selbst und dessen Erkundung. Ein weiteres Erlebnis, was mir persönlich sehr gefallen hat, war die Ausgrabung. Dort haben wir Fundstücke ausgegraben und uns später darüber ausgetauscht. Meiner Meinung nach sollte jede Person eine Gedenkstätte eines ehemaligen Konzentrationslagers besuchen, um diese Eindrücke und Erfahrungen zu sammeln. (Jana Grünke)
Diese Projektfahrt war natürlich nicht wie eine Kursfahrt und dies ist auch richtig so. Deshalb kann ich persönlich auch von keinem ,,Highlight“ sprechen, sondern eher von einem Ort, der mich persönlich sehr berührt hat. Und das war das Mahnmal von Buchenwald, dies haben wir am letzten Tag besichtigt. Besonders die Gedenksteine, die die Geschichte von Buchenwald von der Erbauung bis zur Befreiung erzählen, haben mich sehr beeindruckt, da man erst bei genauerem Hinsehen einzelne Details erkennen konnte. Trotzdem war es ein komisches Gefühl dort zu sein, da dort auch viele Gräber sind. Ebenfalls haben wir den Glockenturm besucht, dort hat mich besonders der Buchenwaldschwur berührt, denn dieser ist bis heute immer noch nicht verwirklicht. Den Turm haben wir auch bestiegen; er ist nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, und dort oben hat man eine schöne Aussicht auf Weimar und die Umgebung. Abschließend kann ich sagen, dass es ein emotionaler Ort ist, der jedoch auch seine ,,schönen“ Seiten hat. (Julia Weißenbach)
Mich persönlich hat der restaurierte Wachturm beeindruckt, der für normale Besuchergruppen eigentlich nicht zugänglich ist. Im Abstand von 100 Meter standen damals 23 Wachtürme an dem elektrischen Lagerzaun und bildeten so eine Grenze. Besonders an diesem Wachturm fand ich, dass man von dort oben einen guten Eindruck bekommen konnte, wie extrem weit man von dort aus wirklich auf den Gefangenenbereich blicken konnte. Auch dass man damals, von dort drinnen, das Scheinwerferlicht in alle Richtungen drehen konnte, um bei Nacht jede Bewegung zu verfolgen, hat mich erstaunt. (Meryem Bleul)
Ich fand unsere Projektfahrt nach Buchenwald sehr informativ. Auch wenn wir uns im Projektkurs schon viel mit diversen Themen auseinandergesetzt haben, wird einem meiner Meinung nach das Ausmaß dieser grausamen Realität erst bewusst, wenn man selbst an so einem Ort gewesen ist. Besonders der Besuch des Museums für zivile Zwangsarbeit war sehr interessant, da dies ein Thema war, mit dem ich mich bislang kaum befasst hatte. (Raffaele Cattolico)
Der Besuch in die Gedenkstätte Buchenwald hat mir Seiten gezeigt, die ich bisher noch nicht gekannt habe. Zum Beispiel, wer neben den Jüdinnen und Juden auch verfolgt und ermordet wurde oder wie ein Konzentrationslager an sich aufgebaut war. Durch Besuche in mehreren Museen konnte ich mir auch einen umfangreichen Einblick in viele kleinere Themen verschaffen. Dennoch war dieser Besuch nicht einfach für mich. Jeden Tag ging mir ein Gedanke durch den Kopf: „Dort, wo du stehst, gingen damals Menschen umher, die nicht wussten, ob sie lebend herauskommen oder Menschen, die wussten, dass das ihre letzten Schritte sein werden.“ Trotz all dem habe ich viel Wissen mitgenommen und habe auch Techniken gelernt, wie man die Informationen, die zum Teil sehr emotional sind, reflektieren kann. (Gina Frühauf)
Die Projektfahrt zur Gedenkstätte Buchenwald war sehr informativ und vertiefte unser Wissen über das Konzentrationslager. Zudem haben wir auch neue Sachen gelernt, die wir noch nicht im Unterricht hatten, wie z.B. der Besuch des Museums Zwangsarbeit im Nationalsozialismus. (Maurice Kopischke)
Die Projektfahrt war insgesamt eine sehr bereichernde und intensive Erfahrung. In vielerlei Hinsicht war sie besonders – sei es durch die praktische Arbeit bei der Ausgrabung, die individuelle Auseinandersetzung mit speziellen Themen oder das Erkunden des historischen Geländes. Die Arbeit vor Ort hat uns einmalige Einblicke in ein Thema ermöglicht, das wir zuvor nur theoretisch behandelt hatten. Die direkte Auseinandersetzung und das Erleben vor Ort haben das Verständnis noch einmal auf eine ganz neue Ebene gehoben. (Ceyda Sarial)