Buchenwald 2022

Dieses Schuljahr konnte zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie endlich wieder die Studienfahrt des Projektkurses „Verfolgungsgeschichte(n) in unserer Region“ in die Gedenkstätte Buchenwald stattfinden. Die 12 Schüler:innen des Projektkurses waren in Begleitung von Frau Pirags und Herrn Gropper von Montag, den 19.09., bis Samstag, den 24.09., in der Jugendbegegnungsstätte untergebracht, die sich in einer ehemaligen SS-Kaserne auf dem Gelände der Gedenkstätte Buchenwald befindet. Dort sammelten wir spannende Eindrücke, erfuhren aber auch von zahlreichen tragischen Schicksalen. Vor Ort wurden uns viele Möglichkeiten gegeben, unser bereits angeeignetes Wissen durch verschiedene Programmpunkte und Projekte zu erweitern. Dazu zählten ein sog. Audio-Walk, ein geführter Hör-Spaziergang, bei dem die Erklärungen mit Ausschnitten aus Interviews mit Überlebenden und verschiedenen Geräuschen untermalt werden, eine Besichtigung der Ausstellung im Gebäude der ehemaligen Effektenkammer, der Pathologie, des Krematoriums, eines Wachturms, der Bunker und des Glockenturms des Mahnmals aus DDR-Zeiten, sowie auch das Ausarbeiten individueller Themen.

Am Donnerstag ergab sich für einen Teil der Gruppe die Möglichkeit, an Ausgrabungen an einer ehemaligen Müllhalde des Konzentrationslagers teilzunehmen. Wie jedes Jahr konnte die Arbeitsgruppe viele abwechslungsreiche Funde machen, die demnächst in der Restaurierungswerkstatt aufgearbeitet werden. In dieser durfte der andere Teil der Gruppe einer Restauratorin über die Schulter schauen, aber auch selbst ans Werk gehen. Es wurden Gegenstände wie ein personalisierter Löffel eines Häftlings, ein selbstgebauter Messergriff und ein Sicherheitsrasierer von unserer Gruppe gereinigt und dokumentiert. Auch die diesjährigen Funde des Kurses werden in naher Zukunft von Restaurator:innen und Historiker:innen der Gedenkstätte bearbeitet.

Ein Besuch der Stadt Weimar durfte natürlich auch nicht fehlen, denn dort konnten wir, dank Herrn Hirte, der uns von Anfang bis Ende begleitet hat, einiges über die Verbindung von Weimar und Buchenwald erfahren.

Sie sind neugierig geworden, was es mit den Fundstücken auf sich hat, von wem sie stammten und was sie uns erzählen? Dann kommen Sie auf jeden Fall im Januar zu unserem Präsentationsabend!

Mia Ritscher, Q2