9. November

Liebe Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler,

liebe Freund:innen und Förder:innen des Röntgen-Gymnasiums,

bereits seit 2016 sind das Röntgen-Gymnasium und die Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal Bildungspartner. Zweimal (2019 und 2021) wurde diese lebendige und für die Demokratie- und Menschenrechtserziehung unserer Schülerinnen und Schüler so wichtige und lebendige Kooperation verlängert. Unser Projektkurs „Verfolgungsgeschichte(n) in unserer Region“ fährt seit mehreren Jahren in die Gedenkstätte Buchenwald und beteiligt sich aktiv an der Aufarbeitung der Geschichte dieses Ortes. Im Januar 2023 wurden die Ergebnisse der Öffentlichkeit in der Ausstellung „Spuren. Objekte. Erinnerung.“ auf eindrucksvolle Weise präsentiert.

In diesem Herbst konnten wir dann endlich die Schüler:innen und Kolleg:innen aus Petach Tikwa/Israel in Lennep begrüßen und erfahren, wie unglaublich wichtig persönliche Begegnungen sind.

 Am 2. November 2023 hat das Kollegium des Röntgen-Gymnasiums einen Pädagogischen Tag zum Thema „Antisemitismus – Was geht mich das an?“  durchgeführt. Auch dieser Tag hat uns sehr bestärkt, unseren eingeschlagenen Weg zu einem Fächer- und Jahrgangsübergreifendem Curriculum Holocaust Education engagiert voranzutreiben.

Diese kurze Beschreibung soll Ihnen und euch zeigen, dass das Röntgen-Gymnasium seinen Beitrag zu einem friedlichen und zukunftsorientierten Verhältnis zwischen Israel und Deutschland leisten möchte. Aus unserer Geschichte folgt Verantwortung. Aber das reine Gedenken wäre inhaltslos, wenn es nicht von verantwortlichem Handeln begleitet wird und daran wollen und werden wir gemeinsam arbeiten.

Am 9. November 2023 jährt sich die Reichspogromnacht zum 85. Mal.

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten jüdische Synagogen, wurden jüdische Geschäfte zerstört und andere jüdische Einrichtungen in Brand gesetzt. An diesem Tag wurden tausende Jüdinnen und Juden misshandelt, verhaftet oder getötet. Diese Nacht, die von den Nationalsozialisten verharmlosend „Reichskristallnacht“ genannt wurde, war unübersehbar der Tag, an dem Antisemitismus und Rassismus in Deutschland Einzug hielten. Es war ein ungeheuerlicher Zivilisationsbruch in unserer Geschichte und ist für uns eine Mahnung und Verpflichtung wachsam zu sein und immer auf der Seite der Entrechteten und Schwachen zu stehen und zwar unabhängig von der Nationalität und Religionszugehörigkeit.

Deshalb wollen wir am 9. November 2023 ein Zeichen für Frieden und Toleranz setzen. 

In der 4.Unterrichtseinheit, um 11:30 Uhr, gehen wir mit den Schüler:innen auf den Schulhof. Um für Frieden, vor allem unter den Religionen, ein Zeichen zu setzen, werden wir uns alle in einer Formation aufstellen, die die großen Weltreligionen darstellen: Christentum, Islam und Judentum (Kreuz, Halbmond, Davidstern).

Interessierte Eltern oder auch Nachbar:innen des Röntgen-Gymnasiums sind auch ausdrücklich eingeladen, sich zu beteiligen.

Für die Schulgemeinschaft des Röntgen-Gymnasiums

Jörg Bergemann

 

Update: Hier die Presse über unsere Aktion.